Die neonazistische NPD meldete für Freitag, den 30. November 2007, eine Mahnwache gegen Kinderschänder in der Köthener Innenstadt an. Das Verbot der Veranstaltung durch die Landkreisverwaltung hatte leider vor dem zuständigen Gericht keinen Bestand, lediglich der Veranstaltungsort konnte von Seiten der Behörden auf einen Bereich, abseits der Innenstadt, verlegt werden.
Ab 16.00 Uhr versammelten sich 35-40 Rechtsextreme am Neustädter Platz in Köthen. Neben Mitgliedern und Symphatisanten der NPD, wie Carola Holz (NPD-Landesvorsitzende), Swen Behrendt (Fraktionsgeschäftsführer der NPD-Fraktion Anhalt-Bitterfeld) und Matthias Bady (JN-Stützpunktleiter Halle) befanden sich zahlreiche Vertreter des Kameradschaftsspektrums, wie Steffen M., Martin V. und David B. („Freie Nationalisten Dessau/Anhalt“) und Marcel T. und Rene H. aus Köthen.
Mit Kerzen, Transparenten und Flugblättern versuchten sie für zweieinhalb Stunden mit populistischen Themen Symphathien bei Passanten zu erlangen. Neonazis streben immer häufiger an, mit mehrheitsfähigen Themen in die Mitte der Gesellschaft vorzudringen und Akzeptanz für demokratie- und menschenfeindliche Weltanschauungen zu schaffen.
Neonaziaktivist Marcel T. (2.v.r.)
Die öffentliche Wahrnehmung der rechtsextremen Mahnwache war, aufgrund mangelndem Publikumsverkehrs eher gering. Kommunalpolitische Akteure, darunter der Oberbürgermeister Köthens, verteilten am Rande des Platzes Flugblätter zur Aufklärung über die rechtsextreme Mahnwache an Passanten und Anwohner, ferner blieben die Laternen des Neustädter Platzes an diesem Abend aus.
Neonaziaktivisten; Martin T. aus Köthen (1.v.l.) und Steffen M. aus Dessau-Roßlau (2.v.l.)
Quelle: eigener Bericht
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