Am 30. Juni wurde ein afrikanischer Flüchtling Opfer eines Übergriffes von Zivilbeamten der Polizei am Dessauer Stadtpark. Am Nachmittag des 30.Juni 2003 befand sich der Betroffene auf der Lohmannstrasse im Bereich des Dessauer Stadtparkes, als er plötzlich von 3 Männern verfolgt und am Hals gepackt wurde. Auf seine Frage: "Was wollen Sie von mir?", bedeckte einer der Männer sein Gesicht mit einer Hand und drückte mit der anderen auf seinen Hals, so dass er nicht mehr sprechen konnte. Anschließend wurde das Opfer zu Boden gerissen und mit Handschellen gefesselt. Auf die nochmalige Frage was dies solle, erfolgten weitere tätliche Handlungen (Schläge in den Bauchbereich, Tritte ins Gesäß) der Zivilbeamten und erst dann erhielt er die Antwort: "Polizei!". Die durchgeführte Durchsuchung und Leibesvisitation bei dem Flüchtling verlief ergebnislos. Zum Zwecke der Identitätsfeststellung, obwohl er sich mittels Dokumenten ausweisen konnte, wurde das Opfer auf eine Polizeistation verbracht. Dort erfolgte eine erneute Leibesvisitation. Insgesamt verbrachte das Opfer fast 2 Stunden in Polizeigewahrsam. Der Betroffene stellte gegen die Zivilbeamten der Polizei Anzeige wegen Körperverletzung im Amt. Dieser erneute Zwischenfall im Bereich des Dessauer Stadtparks reiht sich ein in eine ganze Abfolge von ethnisch motivierten Kontrollen und repressiven Maßnahmen gegen AusländerInnen. Wer nur ansatzweise der afrikanischen Minderheit zu zurechnen ist, ist in dieser Logik potentiell kriminell und der Gefahr einer oftmals grundlosen Kriminalisierung ausgesetzt. Viele AusländerInnen meiden aus diesem Grund bereits den Stadtpark. Dies ist ein unhaltbarer Zustand.
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