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Dessau

13. Mai 2007




Vermutlich in der Nacht zum Montag (14. Mai 2007)  beschmierten bisher unbekannte Täter mehrere Gebäude und Mahnmale in Dessau mit Hakenkreuzen und SS-Runen. Dabei wurde auch die Gedenk-Stele, die an die Deportation der Dessauer Juden und die Zerstörung der Synagoge erinnert, geschändet. Das Mahnmal wurde mit einem 30 mal 30 Zentimeter großen Hakenkreuz besprüht und der Text auf dem Gedenkstein durchgestrichen.

Darüber hinaus wurde das Gebäude des Vereins „Wir mit Euch e. V.“ in der Raguhner Strasse, in dem sich das Koordinierungsbüro des Dessauer Bündnisses gegen Rechtsextremismus befindet, mit SS-Runen besprüht.


Hakenkreuz auf dem Denkmal, dass von der jüdischen Gemeinde der Stadt zum Teil bereits entfernt wurde


durchgestrichener Erinnerungstext auf dem Mahnmal



SS-Runen am Vereinsgebäude in der Raguhner Str.



Außerdem konnte ein 40 mal 40 cm großes Hakenkreuz an einem Tele-Cafe in der Friedrich-Naumann-Str. festgestellt werden. In dem Laden arbeitet Mouctar Bah, der die Familie des am 07. Januar 2005 in einer Dessauer Polizeizelle verbrannten Asylbewerbers Oury Jalloh vertritt.


die Polizei sichert Spuren am Telecafe in der Friedrich-Naumann-Str.

Nach Informationen des Büros des Oberbürgermeister der Stadt Dessau, stellte die Polizei an mindestens zwei weiteren Stellen in der Stadt nationalsozialistische Symbole fest.

Alle Anschläge wurden indes mit einer türkisblauen Farbe verübt. Das lässt vermuten, dass die Delikte von der selben Tätergruppe verübt wurden sind.

In einer ersten Reaktion zeigten sich die Mitarbeiter des Vereins „Wir mit Euch e. V.“ „bestürzt“ und sprachen von einem „zielgerichteten Vorgehen“.

Die neuerlichen Taten zeigen, wie virulent das Problem des Rechtsextremismus auf den Strassen der Region nach wie vor ist“, so Steffen Andersch, der Leiter des Projekts gegenPart.

Wir fordern, dass rechtsextreme und antisemitische Delikte gesellschaftlich geächtet und konsequent verfolgt werden“, sagt Marco Steckel von der Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt. „Es gilt, hier genau hinzugucken“, so der Opferberater weiter.

In den vergangenen Tagen sorgten die Äußerungen des Vize-Chefs der Polizeidirektion Dessau für Schlagzeilen. Dieser soll in einem Gespräch mit Beamten des Staatsschutzes dazu auf gefordert haben, rechtextreme Delikte nicht mehr so intensiv wie bisher zu verfolgen (mehr dazu hier...).  

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