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Dessau

18. Februar 2007




Am Rosensonntag kam es in Dessau erneut zu einer rechtsextrem motivierten Gewalttat. Gegen 14.30 Uhr beleidigten zunächst zwei Rechtsextreme drei alternative Jugendliche (16, 18 und 19 Jahre) aus Rosslau mit den Worten: „Ihr miesen Zecken verreckt!“ auf der zentralen Karnevalsveranstaltung vor dem Rathaus. Danach schlugen sie den Geschädigten ihre Getränke aus der Hand, um schließlich auf ihre Opfer einzuprügeln. Dabei trafen die Angreifer zwei der Betroffenen im Gesicht und im Halsbereich.

Schließlich bewiesen Karnevalsbesucher Zivilcourage und verhinderten durch ihr beherztes Agieren zunächst Schlimmeres.

10 Minuten später tauchten die beiden Täter mit fünf weiteren Rechtsextremen erneut auf und postierten sich hinter den Jugendlichen. Diese versuchten darauf hin, die Szenerie fluchtartig zu verlassen. Das war angesichts der Menschenmassen jedoch nicht möglich. Während die Betroffenen versuchten den Marktplatz so zu verlassen, versetzten die Rechtsextremen dem 16jährigen mehrere Faustschläge im Kopf- und Rückenbereich.

Schließlich flüchteten die Opfer in verschiedene Richtungen. Ein Geschädigter versuchte im Rathauscenter an einer Pizzeria die Polizei verständigen zu lassen. Ein rechter Schläger hatte ihn erneut lokalisiert und schlug ihn mit der Faust vor dem Restaurant auf dem Hinterkopf.

Der Polizei gelang es danach, die Personalien eines Tatverdächtigen zu ermitteln. Die Betroffenen werden in den nächsten Tagen Anzeige bei der Polizeidirektion Dessau erstatten und werden von der Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt betreut.    

Einige der Geschädigten sind indes nicht das erste Mal Opfer eines rechten Übergriffes. Bereits am 19. Januar 2007 wurden sie in Rosslau von einer Gruppe mutmaßlicher Rechtsextremisten geschlagen und getreten.

In der Region sind allein in den ersten sechs Wochen dieses Jahres 7 rechte Gewalttaten bekannt geworden.

Diese Tatsache ist für eine demokratisch verfasste Gesellschaft nicht länger hinzunehmen“, so Marco Steckel, der Leiter der Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt.

Diese unverminderte Gewalt auf der Strasse zeigt, wie wichtig es ist Projekte gegen Rechts, gerade in Ostdeutschland, langfristig zu fördern“, sagt Steffen Andersch vom Projekt gegenPart. 

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