An einem öffentlichen Wahlforum in der Marienkirche, auf dem sich alle Oberbürgermeisterkandidaten der zukünftigen Doppelstadt Dessau-Roßlau vorstellten, nahm auch der Dessauer Rechtsanwalt Ingmar Knop teil. Knop ist Landesvorsitzender der rechtsextremen Deutschen Volksunion (DVU) und kandidiert ebenfalls für den OB-Posten. Schon bei der eröffnenden Vorstellungsrunde trafen die Aussagen des Rechtsextremisten auf zum Teil harsche Kritik aus dem Publikum. Immer wieder kam es zu Pfiffen und Zwischenrufen. "Wo ist den hier der Knopf zum Ausstellen", brachte so ein Gast seinen Unmut lautstark zum Ausdruck.
So eloquent wie manche befürchteten, trat Knop im Kommunalwahlkampf nicht in Erscheinung. Sein Auftritt am 10. März geriet für ihn zusehens zum Desaster und war eher eine peinliche Nummer. Knop antwortete auf kommunalpolitische Sachfragen (Kulturpolitik, Kindertagesstätten) meist mit wenigen Sätzen, während andere OB-Kandidaten ausführlich referierten. Stattdessen verschoss er offensichtlich einstudierte Worthülsen, die an rassistische und fremdenfeindliche Stereotype in der deutschen Mehrheitsgesellschaft anknüpfen sollten. So sprach Knop u. a. von einer "wiedersinnigen Ausländerpolitik, für die nahezu 100 Millarden locker gemacht werden". "Wir leben nicht ein einer multikulturellen Gesellschaft, sondern in einer multikriminellen", äußert er an anderer Stelle. Außerdem kam es auf einem Wahlforum in Roßlau zwei Tage später zu einer Anti-DVU-Protestaktion (mehr dazu hier...).
Quelle: eigener Bericht
News
projektgegenpart ist umgezogen
3. Workshop für Bürgerbündnisse und lokale Akteure: "Vor Ort aktiv gegen Rechtsextremismus – gemeinsam oder einsam?"
Amtsgericht Burg: Rechte Schläger wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt
Neues von der Kampagne "Kein Bock auf Nazis"
Verlegung der ersten Stolpersteine am 19. Mai 2008 in Dessau-Roßlau