In den Abendstunden schändeten unbekannte Täter den Informations- und Mahnpunkt Zyklon B auf der Dessauer Brauereibrücke (Askanische Str.). Das Mahnmal, das am 27. Januar diesen Jahres eröffnet wurde, informiert über die Zyklon B Produktion in Dessau. (mehr dazu hier...) Mit dem Giftgas ermordeten die Nationalsozialisten in den deutschen Vernichtungslagern Millionen Menschen. Mindestens 5 der stilisierten Dosen des Info- und Mahnpunktes, auf denen Textinformationen eingraviert sind, wurden mit schwarzer Farbe besprüht. Darüber hinaus beschmierten die Täter die Mehrzahl der Reflektoren am Brückengelände, die ebenfalls zum Mahnmal gehören. Auf dem Gehweg am Mahnmal war zudem in einem 15-20 m langen Schriftzug die Parole: „60 Jahre danach immer noch schuldig?? Nein!!!“, zu lesen. Insbesondere dieser die NS-Verbrechen verleugnende Spruch, deutet auf eine rechtsextremistische und neonazistische Motivation der Tat hin. Auch die zeitliche Nähe zum Datum des 09. November und der Umstand, dass zu diesem Zeitpunkt in Dessau gerade die „Aktionswochen gegen Antisemitismus“ veranstaltet wurden, lässt eine solche Interpretation zu. Die Forschungsgruppe Zyklon B Dessau, auf deren Initiative das Mahnmal errichtet wurde, verurteilte die Tat auf das Schärfste, forderte eine schnelle Aufklärung und eine öffentliche Ächtung der Schändung. Der Projektkoordinator der Dessauer Netzwerkstelle gegen Rechtsextremismus (Projekt gegenPart) stellte eine Strafanzeige gegen Unbekannt. Die Polizei sperrte darauf hin den Tatort ab und sicherte Spuren. Die weiteren Ermittlungen laufen.
Quelle: eigener Bericht
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