Am 19. August gegen 8:30 Uhr beobachtete ein engagierter Bürger in der Straßenbahn, die aus Richtung Dessau/SÜD zum Hauptbahnhof fuhr, wie zwei vermeintliche Rechtsextremisten an Fahrkartenautomaten Aufkleber (3 mal 3cm) anbrachten. Auf den Neonazisticks war zu lesen: "Rudolf Hess wurde ermordet! Gebt die Akten frei! Die Wahrheit ans Licht!" In den folgenden Tagen konnten im Stadgebiet Dessaus mehrere Dutzend dieser Propagandaapplikationen entdeckt und entfernt werden. Die Aktion stand im Kontext der so genannten "Hess Aktionstage" der extremen Rechten. Jedes Jahr im August versuchen Neonazis kampagnenartig an den Hiltlerstellvertreter und verurteilten Kriegsverbrecher zu erinnern. Dabei lügen sie den Selbstmord des überzeugten Nationalsozialisten in einem alliierten Gefängnis in eine vorsätzliches und geplantes Tötungsdelikt um. Rudolf Hess gilt in der Szene daher als Märtyrer. Als Herausgeber der braunen Sticks firmieren die "Nationalen Sozialisten Dessau/Anhalt", hinter der sich Aktivisten der Dessauer Neonazikameradschaft "Freie Nationalisten Dessau/Anhalt" verbergen.
Quellen: Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt, Dessau eigener Bericht
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