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Der antirassistische Newsletter für Dessau und Umgebung
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Anzeigenblatt „Bitterfelder Spatz“ veröffentlichte gewerbliche Anzeigen für die Modemarke Thor Steinar

Akteure richten Appell an die verantwortliche Redaktion




Im Folgenden dokumentiert die Redaktion einen Offenen Brief, den mehrere AkteurInnen am 23. Mai 2006 an die Redaktion des "Bitterfelder Spatz" gerichtet haben:

Das Anzeigenblatt „Bitterfelder Spatz“ veröffentlichte in der Ausgabe vom 30. April 2006 auf der Seite 12 zwei gewerbliche Anzeigen für das Bekleidungsgeschäft „Rodberg“ in Wittenberg (mehr dazu hier...) und (hier...). Erst vor einigen Wochen hatte ein anderes Anzeigenblatt der Region ebenfalls für den Laden geworben. Dagegen protestierte das Alternative Jugendzentrum Dessau mit einem Offenen Brief (mehr dazu hier...). Dieser Laden vertreibt die Modemarke „Thor Steinar“. Das Label "Thor Steinar" ist nicht nur durch völkische Symbolik mit NS-Bezug gekennzeichnet, sondern darüber hinaus äußerst attraktiv für Rechtsextremisten und Neonazis.

In einer Pressemitteilung vom 06. Februar 2006 erklärte der Innenminister des Landes Sachsen-Anhalt, Klaus Jerziorsky, dazu: „In einigen Bundesländern wird die Strafbarkeit des Logos inzwischen verneint. Der Generalstaatsanwalt in Sachsen-Anhalt hat sich dieser Auffassung nicht angeschlossen. Dies ist meines Erachtens auch richtig. Nur so kann auch vermeintlich harmlosen Erscheinungsformen und Entwicklungen rechtzeitig entgegen gewirkt werden.“

Das Antifaschistische Infoblatt (AIB) aus Berlin gab am 24. April 2006 (Quelle: http://www2.nadir.org/nadir/periodika/aib/archiv/pms/24042006.php) zudem bekannt, dass „Thor Steinar“ in der aktuellen Kollektion, auf die sich eine der Anzeigen im „Bitterfelder Spatz“ explizit bezieht, eine neonazistisch geprägte Bildmarke verwendet (mehr dazu hier...). Das Label vertreibt im neuen Programm u. a. eine Kapuzenjacke mit dem Aufdruck "No Inquisition". Das entsprechende Logo ist mit einem Bild versehen, auf dem ein Adler mit seinen Klauen einen "christlichen Fisch" greift.
Dieses Motiv hat sich die neonazistische Vereinigung "Die Artgemeinschaft - Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung e.V." im Januar 2003 durch ihren Vorsitzenden, den
Neonazi-Kader Jürgen Rieger, als Bildmarke 30238105.8 beim Deutschen Patent - und Markenamt sichern lassen. Die Modemarke "Thor Steinar" hat sich somit - bis auf minimale Unterschiede in der Darstellung des Adlers -  eines nachweislich neonazistisch geprägten Motivs bedient.

Gerade unter präventiven Gesichtspunkten scheint es dringend angezeigt, politisch eine eindeutige Abgrenzung zur rechtsextremistischen Szene einzufordern und diese auch in der Praxis umzusetzen. Dabei tragen aus unserer Sicht die Medien eine besondere Verantwortung. 

Das Multikulturelle Jugendcentrum e. V. Bitterfeld, die VVN/BdA-Basisgruppe Bitterfeld/Wolfen, das Alternative Kultur Werk - A.K.W. Bitterfeld, die Recherchegruppe „Geschunden und Ausgebeutet - Zwangsarbeit in Bitterfeld“, die Jusos Bitterfeld und die Netzwerkstelle gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus in Dessau (Projekt gegenPart) appellieren deshalb an die zuständigen MitarbeiterInnen des „Bitterfelder Spatz“ in Zukunft dafür Sorge zu tragen, dass Gewerbetreibende die mit ihrer geschäftlichen Tätigkeit bewusst auf eine rechtsextreme Zielgruppe orientiert sind, keine öffentliche Plattform mehr erhalten.


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Augen Auf! > Ausgabe 35 - 09. Juni 2006