Ausstellung "Der nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma" vom 08. - 22. September 2005 in der Dessauer Marienkirche zu sehen
für Schüler- und Jugendgruppen besteht die Möglichkeit der aktiven Beschäftigung mit der Ausstellung
500.000 Sinti und Roma fielen dem Holocaust zum Opfer. 23.000 von ihnen wurden allein nach Auschwitz-Birkenau deportiert, wo die meisten dem Terror der SS, der Zwangsarbeit und den unmenschlichen Lebensbedingungen zum Opfer fielen. Tausende Sinti und Roma wurden in den Gaskammern mit dem in Dessau produzierten Zyklon B ermordet.
Auf Grund dieser historischen Tatsache war es dem Alternativen Jugendzentrum e.V. Dessau ein besonderes Anliegen, die Ausstellung des Dokumentations- und Kulturzentrums Heidelberg nach Dessau zu holen. Die Stadt Dessau unterstützt dieses Anliegen, in dem sie die Marienkirche als Ausstellungsort zur Verfügung stellt.
Mit der Eröffnung am 08.September 2005 steht allen Interessierten bis zum 24.September 2005 die Ausstellung zur Verfügung. An den Vormittagen werden spezielle Programme für Schulklassen angeboten, die auch Gespräche mit Zeitzeugen beinhalten. Es besteht für Schüler- und Jugendgruppen die Möglichkeit der aktiven Beschäftigung mit der Ausstellung mit anschließendem Zeitzeugengespräch (auch vormittags). Interessenten wenden sich bitte an die unten angegebenen Kontaktmöglichkeiten.
Franz Rosenbach ist überlebender Sinto der Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, Buchenwald und Mittelbau-Dora. Seine Eltern kehrten nicht aus Auschwitz zurück. Nach seiner Befreiung verbrachte Herr Rosenbach einige Tage in Sollnitz. Jahrzehntelang musste Franz Rosenbach um die Anerkennung der deutschen Staatsbürgerschaft für sich und seine Familie kämpfen. Heute ist er Stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes Bayern Deutscher Sinti und Roma. Neben den Zeitzeugengesprächen mit Schülern wird Herr Rosenbach am 15.September 2005 um 19.30 Uhr in der Marienkirche aus seinem Leben berichten.
Zeitzeuge Franz Rosenbach
Der 1932 in Bitterfeld geborene und in Halle bei Pflegeeltern aufgewachsene Sinto Josef Muscha Müller wird für zwei Zeitzeugengespräche mit Schülern nach Dessau kommen. Als 12jähriger in Halle zwangssterilisiert, entging er der geplanten Deportation ins Konzentrationslager Bergen-Belsen Dank des Mutes einiger Widerstandskämpfer der Gruppe „Edelweiß“. Er gehört zu den wenigen Zwangssterilisierten, die heute die Kraft aufbringen, darüber öffentlich zu sprechen. Zum Rahmenprogramm der Ausstellung gehören des Weiteren Filmveranstaltungen und Vorträge. Die Vorträge werden regionale Aspekte der Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma beleuchten.
Den Abschluss der Ausstellung wird am 24.September 2005 um 17.00 Uhr das Gedenken an die 500.000 ermordeten Sinti und Roma am Info- und Mahnpunkt Zyklon B bilden.
Montag, 12.09.2005 20 Uhr Filmvorführungen „Szczurowa“ (Dokumentarfilm) „Sidonie“ (Spielfilm) mehr dazu hier...
Mittwoch, 14.09.2005 20 Uhr „Rosslau - Magdeburg - Auschwitz. Lebensstationen mitteldeutscher Sinti zwischen 1933 und 1945“ Vortrag von Dr. Lutz Miehe, Leiter des Gedenkstättenreferates im Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt
Donnerstag, 15.09.2005 19.30 Uhr Zeitzeugengespräch mit Franz Rosenbach (Überlebender der Konzentrationslager Auschwitz, Buchenwald und Mittelbau-Dora) mehr dazu hier...
Montag, 19.09.2005 20 Uhr Filmvorführung „Ein einzelner Mord“ (dokumentarischer Spielfilm) mehr dazu hier...
Samstag, 24.09.2005 15.00 Uhr Abschlussveranstaltung „Dieser Tod kam aus Dessau. Zyklon B – Die Produktion des Giftgases“ Vortrag von Antje Tietz und Hans Hunger, Forschungsgruppe Zyklon B mehr dazu hier...
Samstag, 24.09.2005 17.00 Uhr Gedenken am Info- und Mahnpunkt Zyklon B Brauereibrücke Dessau (Askanische Straße)
* Wenn nicht anders gekennzeichnet, finden alle Veranstaltungen in der Dessauer Marienkirche (Zerbster Str.) statt.
Öffnungszeiten:
vom 09.-22.September 2005 täglich von 14-20 Uhr außer Samstag, 10.09.2005 von 14-24 Uhr (Museumsnacht)