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Fachtagung am 24. Mai in Magdeburg

Rechte Gewalt – eine Frage der Wahrnehmung?




Das gesteigerte Selbstbewusstsein der extremen Rechten drückt sich nicht erst
seit dem Wahlerfolg der NPD in Sachsen in einer Zunahme rechter und rassistischer
Angriffe aus. Betroffen sind vor allem diejenigen, die nicht ins rechte
Weltbild passen: Flüchtlinge, MigrantInnen, nicht-rechte und alternative Jugendliche
und junge Erwachsene, aber auch Menschen mit Behinderungen und Obdachlose.

Auffällig ist, dass Angriffe auf MigrantInnen und Asylsuchende überwiegend in
alltäglichen Situationen und an alltäglichen Orten stattfinden, beispielsweise an
Haltestellen, Bahnhöfen oder in öffentlichen Nahverkehrsmitteln. Die Täter handeln
zumeist spontan und in Gruppen – sie agieren offen, selbstbewusst und fühlen sich
offensichtlich legitimiert, ihre Fremdenfeindlichkeit mit Gewalt zum Ausdruck zu
bringen. Im Gegensatz dazu gehen rechten Angriffen auf alternative oder als links
geltende Jugendliche und junge Erwachsene oftmals gezielte Planungen der Täter
voraus, die zunehmend dem Umfeld von Freien Kameradschaften zuzurechnen sind.

Einen Anstieg rechter Gewalttaten um rund ein Drittel gegenüber dem Vorjahr
haben sowohl die Sicherheitsbehörden als auch die Mobile Opferberatung für das
Jahr 2004 auch in Sachsen-Anhalt festgestellt. Doch im Alltag ergeben sich Unterschiede
bei der Bewertung und im Umgang mit rechter Gewalt.

Die Tagung untersucht die Frage der Wahrnehmung rechter Gewalt durch Sicherheitsbehörden,
Opferberatungsstellen und Betroffene. Hat die Reform der Erfassungskriterien
für „politisch motivierte Kriminalität rechts“ im Jahr 2001 dazu beigetragen,
Gewalttaten mit rechten oder rassistischen Hintergrund besser zu erfassen?
Wo existieren Dunkelfelder und Differenzen? Wo existieren und wo zeichnen sich
Schwerpunkte rechter Gewalt ab? Welche Opfergruppen werden in der Wahrnehmung
vernachlässigt?

Ziel der Tagung ist es auch, anhand praktischer Beispiele und durch Diskussionen
zwischen zivilgesellschaftlichen Initiativen, MultiplikatorInnen im Bereich von
Migrations- und Jugendarbeit sowie der Sicherheitsbehörden Wahrnehmungen zu
schärfen und die Unterstützung für Betroffene rechter Gewalt zu verbessern.
Die ReferentInnen sind ExpertInnen aus Wissenschaft und Praxis mit den Themenschwerpunkten
Rechtsextremismus und Erfassung rechter Gewalt.

Programm

10: 00 –10:15 Begrüßung
Roman Ronneberg (Miteinander e.V.)

10:15 – 12:00 Panel I
„Rechte Gewalt und Hate Crimes
– eine Frage der Wahrnehmung oder polizeilicher Kriterien?“
Einführungsvorträge:
Prof. Roland Eckert, Soziologe, Universität Trier
Prof. Charles H. Jones, Jurist, Rutgers University, New Jersey
Diskussion mit den TagungsteilnehmerInnen
Moderation: Hannes Honecker, Berlin

12:00 – 13:00 gemeinsames Mittagessen

13:00 – 14:45 Panel II
„Rechte Gewalt in Sachsen-Anhalt und die Erfahrungen und
Perspektive von Betroffenen – missachtet oder wahrgenommen?“
Impulsreferate:
Adelheid Roschinski, Soziale Dienste der Justiz, Magdeburg
Dominique John, Opferperspektive, Potsdam
Einführungsvorträge:
Jürgen Windolph, Landeskriminalamt, Magdeburg
Heike Kleffner, Mobile Opferberatung, Magdeburg
Diskussion mit den TagungsteilnehmerInnen
Moderation: Hannes Honecker, Berlin
14:45 – 15:00 Abschluss
Kaffee und Kuchen

Die ReferentInnen:
Prof. Dr. Roland Eckert beobachtet seit 1990 u.a. das Ausmaß rechter Gewalt in
Deutschland und ist einer der Ko-Autoren des 1. Periodischen Sicherheitsberichts für
das Bundesministerium des Inneren und des Bundesministerium der Justiz.

Prof. Charles H. Jones forscht seit 1990 zum Phänomen der „Hate Crimes“, Strafund
Gewalttaten, die aus gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit verübt werden.
Zur Zeit arbeitet er an einer Vergleichsstudie zu „Hate Crimes“ in den USA und
Deutschland.

Dominique John ist Koordinator der vom Bundesmodellprogramm „Civitas – initiativ
gegen Rechtsextremismus“ geförderten Beratungsprojekte für Opfer rechter Gewalt
in den neuen Bundesländern und Berlin. Er arbeitet beim Verein „Opferperspektive“
in Brandenburg.

Adelheid Roschinski leitet die Opferberatungsstelle beim Sozialen Dienst der Justiz
in Magdeburg.

Jürgen Windolph leitet die Abteilung Staatsschutz beim Landeskriminalamt
Sachsen-Anhalt.

Heike Kleffner leitet die Mobile Beratung für Opfer rechter Gewalt in Sachsen-
Anhalt.

Hannes Honecker ist Geschäftsführer des Republikanischen Anwältinnen- und Anwältevereins (RAV).

Die Tagung wird gefördert von CIVITAS – initiativ gegen Rechtsextremismus.
Die Teilnahme ist kostenlos.

Dienstag, 24. Mai 2005
von 10.00 Uhr bis 15.00 Uhr
im Roncalli Haus
Max-Josef-Metzger-Str. 12/13
39104 Magdeburg


Anmeldung:
Wir bitten um Anmeldung bis zum 20. Mai 2005.

Infos/Anmeldung:
Mobile Beratung für Opfer
rechtsextremer Gewalt
Erich-Weinert-Str. 30
39104 Magdeburg
Telefon: 0391/5 44 67 10
Fax: 0391/5 44 67 11
opferberatung.md@miteinander-ev.de

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