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Opferberatungsstellen veröffentlichen Jahresstatistik

Recherchierte Straf- und Gewalttaten von rechts




Seit Herbst 2001 werden in den neuen Bundesländern und Berlin mit Hilfe des Bundesprogramms Civitas acht Projekte zur Beratung von Opfern rechtsextremer Straf- und Gewalttaten gefördert. „Civitas - initiativ gegen Rechtsextremismus in den neuen Bundesländern“ ist ein Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und unterstützt die Schaffung einer demokratischen, gemeinwesenorientierten Kultur in den neuen Bundesländern. Für das Jahr 2004 legen die Beratungsstellen eine gemeinsame statistische Erhebung vor, in der Zahlen über recherchierte Angriffe sowie über KlientInnen veröffentlicht sind.

Recherchierte Straf- und Gewalttaten

Im Jahr 2004 erlangten die Opferberatungsstellen in den fünf neuen Bundesländern und Berlin Kenntnis von insgesamt 551 rechtsextremen Angriffen. Die meisten dieser Gewalttaten ereigneten sich in Sachsen (146), gefolgt von Brandenburg (136) und Sachsen-Anhalt  (109). Von den 551, in ihrer Intensität sehr unterschiedlichen Angriffen, waren mindestens 805 Personen direkt betroffen. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle handelte es sich um Körperverletzungsdelikte.

Beratungsfälle

Die Beratungsstellen betreuten im vergangenen Jahr insgesamt 1230 KlientInnen, darunter 822  Personen, die direkt zu Opfern rechtsextremer Gewalttaten geworden waren. Es handelte sich dabei um 675 Männer und 147 Frauen. Mindestens 360 der beratenen Personen, vor allem Flüchtlinge, MigrantInnen und AussiedlerInnen, wurden aus einer rassistischen Tatmotivation angegriffen. Ein weiterer Schwerpunkt lag bei 329 meist jugendlichen Opfern, die sich mehrheitlich einem alternativen Milieu zugehörig fühlen. In 70 Prozent der Fälle erwies sich ein langfristiges Beratungsverhältnis als notwendig.

Keine Entwarnung - Die Notwendigkeit spezialisierter Beratungsstellen für Opfer rechtsextremer Gewalttaten

Die Beratungsstellen machen darauf aufmerksam, dass auch im Jahr 2004 von einem Rückgang rechtsextremer Gewalttaten in den neuen Bundesländern und Berlin keine Rede sein kann. Vor dem Hintergrund, dass die Beratungsstellen im Jahr 2003 ebenfalls 551 Angriffe mit mindestens 808 direkte Betroffenen erfassen konnten, muss von einem gleich bleibend hohen Pegel rechtsextremer Gewalt ausgegangen werden.

Die professionelle Unterstützung von Opfern rechtsextremer Gewalttaten bildet einen notwendigen Bestandteil von Strategien gegen Rechtsextremismus, welche auf eine Unterstützung und einen Aufbau zivilgesellschaftlicher Strukturen in den neuen Bundesländern abzielen.


Bei Rückfragen:
Dominique John (0174 – 712 50 65)
 
Statistisches Material

Tab. 1: Recherchierte rechtsextreme Angriffe
im Jahr 2004

Land Anzahl der recherchierten Angriffe:
Berlin 54
Brandenburg 136
Mecklenburg-Vorpommern 58
Sachsen 146
Sachsen-Anhalt 109
Thüringen 48
Gesamt 551

Recherchierte Opfer rechtsextreme Angriffe nach
Vermuteter Tatmotivation in 2004:
Rassismusopfer 285
Antisemitismusopfer 5
Gegen Behinderte 6
Gegen sozial Benachteiligte 12
Gegen politisch Aktive 68
Gegen nicht Rechte (meist Jugendliche) 357
Sonstige 2
Unklar 70
Gesamt 805

 

Beratene Opfer nach Opfergruppen
in 2004:
Rassismusopfer 360
Gegen nicht-rechte Jugendliche 329
Gegen politisch Aktive 56
Gegen Behinderte 13
Sozial Benachteiligte 22
Antisemitismusopfer 6
Homophobieopfer 5
Sonstige 8
Unklar 23
Summe 822

Beratene Opfer rechtsextremer
Gewalttaten nach Altersgruppen in 2004:
O bis 13 26
14 bis 20 317
21 bis 40 406
Über 41 73
Insgesamt 822


Beratene Opfer
Rechtsextremer Gewalttaten nach Geschlecht in 2004:
Männer 675
Frauen 147
Insgesamt 822

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