InitiatorInnen wollen der Mutter eine Teilnahme ermöglichen
Spendenaufruf
Am Landgericht Dessau wird vom 27. bis 30 März diesen Jahres der mit Spannung erwartete Prozess um dem qualvollen Tod des Asylbewerbers Oury Jalloh aus Sierra Leone stattfinden. Angeklagt sind ein 46 Jahre alter Polizist wegen Körperverletzung mit Todesfolge und ein 44 Jahre alter Beamter wegen fährlässiger Tötung (mehr dazu hier...).
Oury Jalloh war am 7. Januar 2005 festgenommen worden, weil er betrunken Frauen belästigt haben und Widerstand gegen herbeigerufene Polizisten geleistet haben soll. Zwei Stunden später war er in der Arrestzelle verbrannt, obwohl er an Händen und Füssen gefesselt und die Zelle gefliest war.
Die Ermittlungen ergaben u.a., dass der Angeklagte Dienstgruppenleiter mehrfach den Überwachungslautsprecher für Jallohs Zelle leise gestellt und den ausgelösten Brandalarm abgeschaltet haben soll. Polizisten gaben zu Protokoll, sie hätten die Brandgeräusche für „Wasserplätschern“ gehalten. Als sich der Dienstgruppenleiter und ein Kollege zur Zelle begeben wollten, konnte sie wegen des starken Qualms nicht mehr zu Jalloh vorbringen. Oury Jalloh starb nach Angeben der Gerichtsmedizin an einem Hitzeschock. Brandexperten ermittelten, dass die Polizisten sechs Minuten Zeit gehabt hätten, vom Ausbruch bis zu Jallohs Tod, das Leben des Mannes zu retten.
verbrannte am 07. Januar 2005 in einer Dessauer Polizeizelle: Oury Jalloh
Um der Mutter und dem Halbbruder von Oury Jalloh die Teilnahme am Prozess vor dem Dessauer Landgericht ermöglichen zu können, werden zur Deckung der Reiskosten 3.000 Euro benötigt. Da die Reisekosten der Familie im Rahmen der Nebenklage von der Staatskasse nicht übernommen werden, sind die Anwälte der Familie Jalloh auf Spenden angewiesen.
Das Spendenkonto wird vom Landesflüchtlingsrat verwaltet. Auf Wunsch können Spendenquittungen ausgestellt werden.
UnterstützerInnen des Spendenaufrufes (Stand 13. Februar 2007): Multikulturelles Zentrum „grenzenlos“ e.V. in Dessau Antidiskriminierungsbüro im Land Sachsen-Anhalt Beratungsstelle für Opfer rechter Straf- und Gewalttaten in Dessau Das Arabische Haus e.V. in Halle/Saale Bündnis für Zuwanderung und Integration im Land Sachsen-Anhalt Ausländerbeirat der Stadt Halle/Saale IKAP bei der Deutschen Angestellten Akademie in Halle/Saale Auslandgesellschaft im Land Sachsen-Anhalt Lesben- und Schwulenverband im Land Sachsen-Anhalt Projekt gegenPart – Netzwerkstelle gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus, Dessau Alternatives Jugendzentrum e. V. Dessau
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