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Zahlen rechtsextremer Straf- und Gewalttaten in Dessau und Umgebung präsentiert

Opferberatungsstelle zählt 33 Angriffe im vergangenen Jahr




Freiwilligkeit und Vertraulichkeit sind die Grundprinzipien der Beratungstätigkeit der Beratungsstelle für Opfer rechtsextremer Gewalt- und Straftaten in Dessau. Wenn es die Klienten wünschen, findet die Beratung auch anonym statt. Wenn der Berater von einem Angriff erfährt, nimmt er Kontakt zu dem Opfer auf. Das Erstgespräch findet i.d.R. an einem vom Opfer gewünschten Ort statt. Gemeinsam mit dem Opfer wird die Problemlage erörtert, der Betreuungsbedarf ermittelt und die weitere Vorgehensweise abgesprochen.

Ziel der Beratungstätigkeit ist die Unterstützung und Begleitung des Opfers bis zur vollständigen Wiederherstellung der sozialen Handlungsfähigkeit und der psychischen Stabilität. Der Beratungsprozess orientiert sich dabei an den Bedürfnissen des Opfers, wobei es stets ermutigt wird, seine Kompetenzen mit dem Ziel zu erkennen, Lösungsstrategien mit zu erarbeiten und umzusetzen.

Darstellung der Jahresstatistik 2005

Von Januar bis Dezember 2005 sind der Beratungsstelle für Opfer rechtsextremer Gewalt- und Straftaten 33 Angriffe mit rechtsextremen und/oder fremdenfeindlichen Hintergrund bekannt geworden. In rund 50 Prozent der Fälle hat der Berater zum Teil intensive Recherche betreiben müssen, um die Opfer der Angriffe ausfindig zu machen.

Von den 33 Angriffen insgesamt wurden 21 von einer Gruppe (von mehreren Personen gemeinschaftlich) begangen. Für 12 Angriffe waren Einzeltäter verantwortlich. Die Zahlen grafisch verarbeitet, ergibt folgendes Bild:





Von den insgesamt 33 Angriffen ereigneten sich 7 Angriffe im engeren Wohnumfeld der Betroffenen. 24 Angriffe wurden im öffentlichem Raum verübt. Je ein Angriff fand in einer Behörde beziehungsweise einer Schule statt.

In allen Fällen ist die Polizei nach Kenntnis der Opferberatungsstelle ihrem Ermittlungsauftrag gerecht geworden.

Auf den regionalen Zuständigkeitsbereich der Beratungsstelle verteilen sich die 33 Angriffe wie folgt:



Wie die Grafik zeigt, haben im Landkreis Wittenberg (11 Angriffe), der Stadt Dessau und im Landkreis Köthen (jeweils 10 Angriffe) die meisten Angriffe im Jahr 2005 stattgefunden.
Die Stadt Dessau und der Landkreis Köthen sind im Bereich rechter Gewalt sehr sensibilisiert, weil es dort jeweils gut arbeitende Netzwerke gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit gibt, die viele Angriffe registrieren und diese der Beratungsstelle melden. In den Landkreisen Wittenberg und Köthen ist zu vermuten, dass die hohen Fallzahlen im direkten Zusammenhang mit der jeweiligen dortigen Kameradschaften stehen. Der Berater geht im übrigen davon aus, dass die Dunkelziffer der Angriffe im ländlichen Raum höher liegt, als in der Jahresstatistik 2005 ausgewiesen (z.B. Landkreis Bitterfeld und Anhalt-Zerbst).
 
Nach der zentralen Statistik für alle Opferberatungsstellen in den neuen Bundesländern unterteilen sich die 33 Angriffe in folgende Straftatbestände:



Die Aufteilung der Straftaten mit rechtsextremer und/oder fremdenfeindlicher Motivlage auf den Zuständigkeitsbereich der Beratungsstelle ergibt folgendes Bild:



Von den insgesamt 33 Angriffen im Jahr 2005 waren 58 Personen direkt betroffen, wobei 54 Personen männlichen und 4 Personen weiblichen Geschlechts waren. Die Zahlen grafisch verarbeitet, ergibt folgendes Bild:



Über 90 Prozent der von einem Angriff direkt Betroffenen sind männlichen Geschlechts.

Die Einteilung der 58 Personen, die direkt von den insgesamt 33 Angriffen betroffen waren, nach Opfergruppen und vermuteter Tatmotivation ergibt folgende grafische Darstellung:



Im Zuständigkeitsbereich der Beratungsstelle kristallisieren folgende zwei folgende Opfergruppen heraus: Dies ist einerseits die Gruppe der Rassismusopfer und anderseits die Gruppe der nicht rechten Jugendlichen.
 
Der Berater hat während des Jahres 2005 insgesamt 44 Angriffe (Fälle) bearbeitet, wobei 11 Fälle aus dem Jahr 2004 waren. Mit anderen Worten: 25 Prozent der im Jahr 2005 bearbeiteten Fälle sind aus den Jahr 2004 und 75 Prozent der Fälle sind im Jahr 2005 neu hinzugekommen.

Die Betreuungsdauer der 11 Fälle aus dem Jahr 2004 betrug in der Regel länger als 1 Jahr, weil zum einem einige Opfer aufgrund von Traumatisierungen durch einem Psychologen auf Vermittlung der Beratungsstelle betreut wurden und zum anderen die Institutionen der Rechtspflege die Fälle nach nicht abgeschlossen hatten. Von den 11 Fällen aus den Jahr 2004 wurde im ersten Halbjahr 2005 9 Fälle abgeschlossen.

Die 44 bearbeiteten Fälle in absoluten Zahlen und in Prozentzahlen ergibt in der grafischen Umsetzung in ein Kreisdiagramm folgendes Bild:



Im Berichtzeitraum hat der Berater insgesamt 48 Personen, die direkt von einem Angriff betroffen waren, beraten. Von den 48 Personen waren 42 männlichen und 6 weiblichen Geschlechts. Erfasst wurden alle Personen, bei denen im Erhebungszeitraum (Jan bis Dez 2005) unabhängig vom Angriffsdatum ein Betreuungsverhältnis bestand.
Die grafische Umsetzung aller beratenden Opfer im Jahre 2005 ergibt folgendes Bild:



Die Altersstruktur der 48 Personen, die der Betrater von Januar bis Ende Dezember 2005 betreute, ergeben nach den Vorgaben zur statistischen Erfassung zur Altersstruktur folgendes grafisches Bild im Säulendiagramm:



Die 48 Personen, die im Berichtszeitraum durch den Berater von Januar bis Ende Dezember 2005 betreut wurden, nach der Art des Angriffs (Straftatbeststände) untergliedert, ergeben folgende grafische Darstellung im Säulendiagramm:




Infos/Kontakt:
Marco Steckel
Beratungstelle für Opfer rechtsextremer Straf- und Gewalltaten
Parkstr. 07
06847 Dessau
Tel./Fax: 0340/ 66 12 39 5
Mobil: 0177/ 45 777 49
mail: opferberatung@datel-dessau.de

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