Ausstellung: "DAS VERSTECKSPIEL - LIFESTYLE, SYMBOLE UND CODES VON NEONAZISTISCHEN UND EXTREM RECHTEN GRUPPEN" steht zur Ausleihe bereit
kompakte Exposition ist leicht verständlich und übersichtlich gestaltet
Die Agentur für soziale Perspektiven Berlin (ASP) hat mit fachlicher Beratung des Antifaschistischen Pressearchivs und Bildungszentrums Berlin (Apabiz) eine Ausstellung zu den Codes und Symbolen der extremen Rechten erstellt. Auf 15 Schautafeln sind verschiedene Aspekte des rechten „Versteckspiels“ grafisch verarbeitet und mit Begleittexten versehen.
Die kompakte Ausstellung ist leicht verständlich und übersichtlich gestaltet und eignet sich hervorragend als Ergänzung zu einer begonnenen Auseinandersetzung mit dem Thema Rechtsextremismus – etwa in Form von Infoveranstaltungen, Podiumsdiskussionen, Kongressen oder bei Schulprojekttagen.
Zur Ausstellung
Die Ausstellung will dazu anregen, über den Gebrauch von politischen Symbolen nachzudenken. Genauer: Darüber, wie durch die rechtsextreme Szene Symbole benutzt werden und warum der Umgang damit oft so schwierig ist.
Eine der wichtigsten Entwicklungen in den vergangenen Jahren ist die, dass sich Neonazis einen kulturellen Raum erobern konnten, in dem sie manchmal nach Belieben agieren, organisieren und rekrutieren. Neofaschistische Einflüsse zeigen sich in der Musik, der Kleidungsordnung, im Codes und Symbolen. Für die meisten ist es oft schwer, diese Einflüsse zu erkennen. Und darauf zu reagieren.
Die Fülle von Symbolen, die Benutzung von Codes und Abkürzungen durch die neonazistische Szene und aktuell die Übernahme und Verfremdung linker Symbolik sorgt bei vielen für Verwirrung und wirft Fragen auf. Wir hoffen, mit dieser Ausstellung die Auseinandersetzung weiter führen zu können.
DAS VERSTECKSPIEL
Das Hakenkreuz kennen alle, den Gruß „Heil Hitler“ auch. Doch was macht man, wenn solche Inhalte versteckt werden, wenn aus „Heil Hitler“ die Zahlenkombination 88 wird? Der Sportlehrer freut sich vielleicht, dass seine Schützlinge auch in der Freizeit Basketball-Shirts tragen. Und die Nummer 88 ist sicherlich ein bekannter Profisportler, den nur er nicht kennt. Was für Außenstehende unauffällig wirkt, hat für diejenigen, die sich auskennen – die Jugendlichen – eine enorme Bedeutung.
Ein Außenstehender weiß kaum, dass die Zahlenkombination 28 für das in Deutschland verbotene Neonazi-Skinhead-Netzwerk Blood&Honour (B&H – Blut und Ehre) steht. Nach innen – das heißt in die eigenen Kreise hinein – ist die 28 das Erkennungszeichen für Anhänger und Sympathisanten der Organisation.
vermeintlich linke Symbolik wird immer häufiger von rechten Gruppen adaptiert
Das Strafrecht ist in der Auseinandersetzung mit diesen Entwicklungen eine stumpfe Waffe. Denn nicht die Existenz neonazistischer Symbole und Codes oder deren Einteilung in „verboten“ oder „erlaubt“ ist das Problem, sondern vielmehr die Inhalte, für die sie stehen. Erscheint beispielsweise eine Schüler mit dem Schriftzug „Heil Hitler“ in der Schule, muss der Lehrer eingreifen. Steht an Stelle des Schriftzuges jedoch eine „88“, gibt ihm das Gesetz keine klare Vorgaben. Und ein solches Gesetz wäre auch nicht wünschenswert.
Umfang der Ausstellung/Rahmenprogramm
Ab sofort kann die Ausstellung beim ASP ausgeliehen werden. Verfügbar sind eine großformatige (15 Tafeln je 2 Meter hoch, 0.6 Meter breit, Stoffbahnen inklusive Aufsteller) und eine kleinformatige (15 Stofftafeln im A1-Format mit Wandbefestigung) Version.
Besonders empfehlenswert ist es, parallel zur Ausstellung auch einen Vortrag „Das Versteckspiel“ auszurichten, wie er vom Apabiz angeboten wird. Zum Thema ist ebenfalls eine Broschüre und ein ReferentInnen-Koffer (mit Bildungsmaterial) erschienen.
Auch die Veranstaltungen „White Noise“ und „Bunt und Braun“ aus dem Apabiz-ReferentInnen-Katalog (siehe www.apabiz.de, Unterpunkt Bildung) sind gegebenenfalls mit der Ausstellung kombinierbar.
Modalitäten der Ausleihe
1.Für die Ausstellung erheben wir eine Leihgebühr von 50,00 Euro pro Woche, jede weitere Woche 10,00 Euro. Dieser Betrag dient der Deckung unserer eigenen Kosten. Die Transportkosten trägt der Nutzer.
2. Die Ausleihe ist auf einen Zeitraum von zwei Wochen beschränkt.
3. Der Nutzer der Ausstellung ist verpflichtet, in allen Veröffentlichungen deutlich zu machen, dass es sich um eine Ausstellung der „Agentur für soziale Perspektiven - ASP e.V.“ handelt.
4. Bei Beschädigungen von Ausstellungen trägt der Nutzer die Kosten für die vollständige Wiederherstellung der Ausstellung in ihren ursprünglichen Zustand.
5. Für unvorhergesehene Ereignisse, die dazu führen, dass eine Ausstellung nicht im vorgesehenen Zeitraum zur Verfügung steht, haftet der ASP e.V. Berlin nicht. Für die Dauer der Ausleihe ist eine Versicherung abzuschließen.
6. Die Verleihung der Ausstellungen erfolgt nach schriftlicher Vereinbarung mit dem ASP e.V.
Alle Abweichungen von diesen Vereinbarungen bedürfen schriftlicher Form.