„Das hat´s bei uns nicht gegeben“ – Antisemitismus in der DDR
Ausstellung der Amadeu Antonio Stiftung wird am 11. April in Berlin eröffnet
Oft wird darüber diskutiert, woher der Rechtsextremismus in den neuen Bundesländern kommt. Erklärungen suchen Politik und Wissenschaft meist in sozialen Kontexten. Außer Acht gelassen wird jedoch häufig ein anderer Aspekt: Auch der Osten Deutschlands war Teil des nationalsozialistischen Täterlandes. Somit hatte auch die DDR sich mit seinem Erbe auseinander zu setzen. Der Staat aber erklärte die Bevölkerung zu einem Volk von Antifaschisten. Auch in den Familien oder Gemeinden fand in der Regel keine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit statt. So blieb der Bodensatz des Antisemitismus unangetastet. Doch bis heute hält sich der Mythos, es hätte in der DDR keinen Antisemitismus gegeben.
76 Jugendliche haben in acht ostdeutschen Städten, darunter in Dessau (mehr dazu hier...), zu diesem Thema geforscht. Sie haben Fragen gestellt und Fakten recherchiert: Wo befindet sich der jüdische Friedhof, und wo sind nach 1950 seine Grabsteine geblieben? Was wurde in der Regionalzeitung über Israel geschrieben? Und wie wurde öffentlich an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert? Ihre Ergebnisse werden in dieser Ausstellung präsentiert.
Das Projekt wurde gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Programms CIVITAS, durch die Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und die Freudenberg Stiftung. Teilprojekte fanden im Rahmen des Jugendprogramms »Zeitensprünge« der Stiftung Demokratische Jugend statt. Datum: 11.04.2007
Uhrzeit: 19:00 Uhr
Ort: Rotes Rathaus in Berlin, Wappensaal Rathausstrasse 15, 10173 Berlin _________________________________________________________________________
Podiumsdiskussion
Moderation: Dr. Petra Lidschreiber Rundfunk Berlin-Brandenburg, Ressortleiterin Mittel- und Osteuropa
Es diskutieren: Wolf Biermann Liedermacher und Dichter
Anetta Kahane Amadeu Antonio Stiftung, Vorstandsvorsitzende