Internationales Jugendworkcamp 2005 des Vereins "Jugend für Dora e.V."
ermin 15. bis 28. August 2005
Auch in diesem Jahr wieder wird am Ort des ehemaligen Konzentrationslagers Mittelbau-Dora (www.dora.de) ein Workcamp stattfinden. In diesem Jahr soll sich dem Thema Rechtsex tremismus angenährt werden.Die Botschaft des Workcampprojektes beinhaltet eine intensive und aktive Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Verbrechen in ihrer Gesamtheit, aber auch bezogen auf konkrete Menschen, Situationen und Orte. Neben den nationalsozialistischen Verbrechen soll auch auf aktuelle Menschenrechtsverletzungen, Minderheitendiskriminierungen, Ausgrenzungen, Völkermorde, auf aktuellen Antisemitismus sowie Ausländerfeindlichkeit eingegangen werden. Und schließlich soll die Frage gestellt werden, was dies mit jedem Einzelnen zu tun hat, was dies mit uns und unserer Lebenssituation macht. Wie ist unser Umgang mit dem Fremden, mit anderen Kulturen, Religionen, Gewohnheiten, Sozialisationen?
Die Workcampergebnisse sollen bewusst öffentlich gemacht werde. Sie sollen auch die Bürger dieser Region daran erinnern, dass Zivilcourage, Nonkonformismus und Empathie auch und gerade jetzt positive Kompetenzen sind, die es zu vermitteln und zu erwerben gilt und die einen Menschen auszeichnen.
Das Projekt zielt darauf, sehr vielfältige und in jedem Fall aktive Zugänge zur Auseinandersetzung mit dem Ort eines ehemaligen Konzentrationslagers zu schaffen. Es setzt sich aus zwei Teilbereichen zusammen. An jedem Projekttag werden beide Teilprojekte umgesetzt werden.
Ein Teilprojekt beinhaltet Pflege- und Freilegungsarbeiten am Gedenkort ehemaliges KZ-Außenlager Ellrich-Juliushütte. Der Standort ist nach Kriegsende verödet. Die innerdeutsche Grenze hat ihn in zwei Teile zerschnitten und Planierungsarbeiten im Zuge der Grenzsicherung haben Gebäudereste endgültig zerstört. Nach 1989 wurde der Ort wieder erreichbar und somit auch gestaltbar. Durch verschiedene Initiativen sind dort Gedenksteine gesetzt, ist ein Rundweg angelegt worden und ist eine Informationsausschilderung erfolgt. Problematisch ist und blei bt die Pflege des Ortes. Die Vegetation überwuchert alljährlich die Fundamentreste und den Rundweg und verwandelt den Gedenkort in eine grüne Ödnis. Die Pflegemaßnahmen der Stadt Ellrich erfolgen alles andere als kontinuierlich und erfassen auch längst nicht alle Bereiche des Ortes.
Das zweite Teilprojekt wird sich auf ganz andere Weise mit dem historischen Ort auseinandersetzen. Im Anschluss an die das ehemalige KZ unmittelbar berührenden Pflegearbeiten und das damit verbundene direkte Berühren des Ortes, soll die vermittelte Beschäftigung mit ihm folgen. Sprache und vor allem Körpersprache als Kommunikationsmittel stehen im Mittelpunkt der theaterpädagogischen Vermittlung und Aneignung, in deren Ergebnis ein Theaterstück entstehen soll.
Eine Abschlussfeier am letzten Abend soll das Workcamp beenden und die gemeinsame Arbeits- und Lebenszeit noch einmal zusammenfassen. Neben den täglichen fünf bis sechs Stunden Arbeitszeit zur Projektu msetzung werden die WorkcampteilnehmerInnen gemeinsam ihre Freizeit verbringen. Die Erkundung der näheren Umgebung, gemeinsame Freibadbesuche usw. und vor allem gemeinsames allabendliches Kochen und Essen sollen zum schnellen Gruppenbildungsprozess und zum gegenseitigen Kennen lernen der Lebensweisen und Kulturen beitragen.
Das Workcamp wird vom Verein "Jugend für Dora e.V." geplant, vorbereitet und organisiert und auch in der Durchführung geleitete. Eine Gedenkstättenpädagogin wird diesen Prozess die gesamte Zeit begleiten. Die TeilnehmerInnen sollen zwischen 20 und 28 Jahren sein.