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Opferberatungsstellen im Land registrieren erneut Anstieg rechter Gewalttaten im ersten Halbjahr 2006

Hauptopfergruppen: Nicht-rechte Jugendliche und MigrantInnen




Insgesamt 97 Angriffe mit einem rechten oder rassistischen Hintergrund haben die Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt für das erste Halbjahr 2006 in Sachsen-Anhalt registriert. Damit ist die Anzahl der bekannt gewordenen Angriffe mit rechter und rassistischer Motivation im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres um rund ein Viertel gestiegen - gegenüber den 77 Fällen rechts und rassistisch motivierter Gewalttaten, die die Mobile Opferberatung für das erste Halbjahr 2005 registriert hatte. Von den Angriffen waren insgesamt mindestens 129 Menschen direkt betroffen.

Nach wie vor gehören nicht-rechte und alternative Jugendliche und junge Erwachsene zu den Hauptbetroffenen rechter Gewalttaten in Sachsen-Anhalt; zwei Drittel aller von der Mobilen Opferberatung in Zusammenarbeit mit dem Opferberatungsprojekt des Multikulturellen Zentrums Dessau registrierten Angriffe galten dieser Betroffenengruppe. Von rassistischen Angriffen waren nach Informationen der Mobilen Opferberatung im ersten Halbjahr 2006 insgesamt 25 MigrantInnen und Flüchtlinge betroffen.

Auffällig ist dabei, dass sich neben den seit Jahren bestehenden Schwerpunktregionen und –städten wie Magdeburg ( 7 registrierte Angriffe im ersten Halbjahr 2006) und der Harzregion ( insgesamt 21 registrierte Angriffe im ersten Halbjahr) weitere Schwerpunkte herauskristallisiert haben. So liegen derzeit der Landkreis Köthen mit insgesamt 17 von dem Opferberatungsprojekt Dessau registrierten rechten Angriffen vorwiegend gegen Studierende nicht-deutscher Herkunft direkt nach der Stadt Quedlinburg mit 16 im ersten Halbjahr registrierten Angriffen vorwiegend gegen nicht-rechte und alternative Jugendliche landesweit an der Spitze.

„Die Mobile Opferberatung ist besorgt über den anhaltenden Anstieg rechter Gewalt in Sachsen-Anhalt,“ so eine Sprecherin des Projekts. „Gewalt gegen alle, die nicht ins rechte Gewaltbild passen, geht mit einem zunehmenden Selbstbewusstsein der extremen Rechten, aber auch des Umfeldes einher.“

Um ein deutliches Zeichen der Unterstützung für Opfer rechter Gewalt zu setzen, übergibt der Halberstädter Journalist Gerald Eggert am Donnerstag, den 24. August 2006 eine Spende in Höhe von 1.500 Euro an die Mobile Opferberatung. Gerald Eggert wurde im Frühjahr diesen Jahres durch Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) als Botschafter der Toleranz für sein mutiges Eingreifen bei einem rassistischen Angriff in Halberstadt im Mai 2005 ausgezeichnet. „Nach dem Himmelfahrtstag 2005 fühlte ich mich ziemlich allein gelassen und hilflos. Ich versuchte, das Geschehene ein halbes Jahr lang zu verdrängen, was mir aber nicht gelang. Drei Wochen vor dem Prozess war ich psychisch stark angeschlagen und wusste nicht mehr weiter. Da habe ich von der Mobilen Opferberatung erfahren und nach dem ersten Kontakt Hilfe bekommen. Schnell kompetent und wirkungsvoll,“ erklärt Gerald Eggert. „Ich habe selbst erfahren, wie notwendig und wichtig es ist, Opfern rechter Gewalt zu helfen und sie über einen längeren Zeitraum zu betreuen. Deshalb möchte ich mit dem größten Teil meines Preisgeldes die Arbeit der Mobilen Opferberatung unterstützen. Auch vor dem Hintergrund, dass die staatlichen Gelder gekürzt werden sollen und das Fortbestehen des Projektes gefährdet ist. Solange es rechte Straftaten und Opfer gibt, muss es die Mobile Opferberatung geben.“ Die restlichen 1.000 Euro des Preisgeldes hat Gerald Eggert für ein alternatives Jugendprojekt in der Harzregion vorgesehen.

Gewalttaten mit einer rechten Motivation in Sachsen-Anhalt für das Halbjahr 2006

Im Land Sachsen-Anhalt sind den beiden Beratungsprojekten für Opfer rechter Gewalttaten für das Halbjahrjahr 2006 97 Gewalttaten bekanntgeworden, denen eine rechte Motivation zugrunde liegt. Die Aufteilung der 97 Gewalttaten mit auf die einzelnen kommunalen Gebietskörperschaften in Sachsen-Anhalt ergibt folgende graphische Darstellung:


Quelle: Gemeinsame Statistik der Mobilen Beratung für Opfer rechter Gewalt in Sachsen-Anhalt und Dessauer Beratungsstelle für Opfer rechter Straf- und Gewalttaten (Stand 15.08.2006)
Graphik: Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau

Die Austeilung der 97 Gewalttaten mit einer rechten Motivation im ersten Halbjahr 2006 nach den Polizeidirektionen ergibt im Balkendiagramm folgendes Bild:


Graphik: Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau

Von den 97 Gewalttaten mit einer rechten Motivation waren 129 Personen direkt betroffen. Die Unterteilung der geschädigten nach Straftatbeständen ergibt folgendes Bild:


Graphik: Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau

Die Einteilung der 51 Personen, die direkt von den insgesamt 30 Angriffen betroffen waren, nach Opfergruppen und vermuteter Tatmotivation ergibt folgende grafische Darstellung:


Graphik: Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau

Infos/Kontakt:
Mobile Beratung für Opfer rechtsextremer Gewalt
c/o Miteinander e.V.
Erich-Weinert-Str. 30
39104 Magdeburg
Tel./Fax: 0391- 5446710 /11  
Mobil: 0170-2925361
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