Polizist soll Freunde von rechten Gewaltopfern verhöhnt haben
Beamter soll 21jährige sexistisch beleidigt haben//lokale Akteure fordern Konsequenzen
Im Nachgang einer rechtsextremen Gewalttat (mehr dazu hier...) am 22. August 2007 in Aken (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) soll ein eingesetzten Polizeibeamter eine 21jährige und deren 18jährigen Bekannten sexistisch erniedrigt und beleidigt haben.
Nachdem die Polizei die Lage nach der rechten Gewalttat in Aken im Griff hatte, hielten sich am Tatort noch 5 alternative Jugendliche auf, die ihren überfallenen Freunden zuvor zu Hilfe eilen wollten. Laut Angabe der Betroffenen soll ein Polizeibeamter in dieser Situation eine junge Frau (21) mit den Worten: „Guck mal, jetzt wichst die den einen“ sexistisch und menschenunwürdig verunglimpft haben.
Der Bekannte der Frau habe nach eigenen Bekunden daraufhin die Dienstnummer des Beamten erfragen wollen. Dieser habe die Herausgabe verweigert und hätte dem Paar zusammen mit einem Kollegen gedroht, bei einer etwaigen Anzeige mit einer Gegenanzeige reagieren zu wollen.
Nach Angabe der Geschädigten haben diese inzwischen Strafanzeige wegen Beleidigung gegen den Polizisten in der Revierstation Aken erstattet.
“Das Verhalten des Polizeibeamten entsetzt und ist unentschuldbar. Sollten sich die Vorwürfe so bestätigen, muss das für den Beamten dienst- und strafrechtliche Konsequenzen haben“, so Marco Steckel von der Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt. Steckel abschließend: „Dies ist eine Schande für die gesamte Polizei in Sachsen-Anhalt.“
“Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte im Land ist es unerträglich, dass ein Polizist junge Leute, die ihren zuvor angegriffenen Freunden zu Hilfe eilten, in dieser Weise erniedrigt“, sagt Steffen Andersch vom Projekt gegenPart.
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