Vom 4. bis 6. Oktober 2006 fand in Stuttgart der 1. Bundesfachkongress INTERKULTUR statt. An ihm nahmen fast 400 Frauen und Männer aus Gesellschaft, Kultur, Kunst und Politik der Bundesrepublik teil, darunter auch Dr. Bernd Ulbrich als Vertreter des Kollegs für Management und Gestaltung nachhaltiger Entwicklung, Büro Dessau.
Idee und Zielstellung Der Bundesfachkongress INTERKULTUR versteht sich als bundesweites Diskussions- und Arbeitsforum, das eine nachhaltige Vernetzung der in den letzten Jahren entstandenen überaus vielfältigen interkulturellen Strukturen und Projekte mit der kommunalen und politischen Praxis anstrebt.
Er tritt ein für ein breit gefächertes, in der kommunalen Praxis nachhaltig verankertes Intercultural Mainstreaming, das die vielfältigen integrations-, bildungs-, und sozialpolitischen Ansätze ebenso einbezieht wie die Kunst, die Kulturarbeit und die verschiedenen Formen des interreligiösen Dialogs. Darüber hinaus er strebt er eine enge Verknüpfung mit zentralen Themen der Entwicklungspolitik.
Der Bundesfachkongress INTERKULTUR will „die bislang meist getrennt geführten Diskurse wie Kultur- und Bildungspolitik, Entwicklungs- und Integrationspolitik und interreligiöser Dialog zusammenzuführen und neue Politik- und Arbeitsansätze für die kommunale Praxis zu entwickeln.
Dabei bezieht sich der Kongress maßgeblich auf die UNESCO-Konvention zum Schutz und zur Förderung kultureller Vielfalt und richtet sein Hauptaugenmerk auf die Institutionalisierung kultureller Vielfalt in der kommunalen Praxis bzw. auf die interkulturelle Öffnung der bestehenden Institutionen, Ämter und Träger der Jugend-, Bildungs-, Sozial- und Kulturarbeit. Eine solche kommunale Praxis muss von den Alltagswirklichkeiten der MigrantInnen ausgehen und gemeinsam ‚mit’ ihnen gestaltet werden, statt ‚für’ sie. Dabei darf sie nicht bei einer symbolischen Politik der Anerkennung bleiben.“ (www.bundesfachkongress-interkultur.de)
Der Bundesfachkongress INTERKULTUR soll alljährlich stattfinden. Veranstaltungsort 2007 wird Nürnberg sein.
Förderer und Beiräte Der Bundesfachkongress Interkultur wurde gefördert und durchgeführt im Rahmen des Aktionsprogramms „Jugend für Toleranz und Demokratie – gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Weitere Förderer waren die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (InWEnt), gefördert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, sowie die Landeshauptstadt Stuttgart.
Die inhaltliche Konzipierung und die Organisation lag in den Händen des Forums der Kulturen Stuttgart e. V. (Dachverband der Migrantenkulturvereine Stuttgarts), in enger Zusammenarbeit mit: - der Deutschen UNESCO-Kommission - der Kulturpolitischen Gesellschaft - dem Beirat des Bundesprogramms entimon - dem Interkulturellen Rat Deutschlands - dem Initiativkreis Bundesweiter Ratschlag „Kulturelle Vielfalt – Interkultur – Zukunftsfähigkeit der Kommunen“
„Stuttgarter Erklärung“ Die Arbeitsprozesse in den einzelnen Fachforen wurden von ‚Kongressbeobachtern’ begleitet und die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst und vorgestellt. Diese sollen als Grundlage für eine „Stuttgarter Erklärung“ dienen, die nach dem Kongress vom Initiativkreis Bundesweiter Ratschlag „Kulturelle Vielfalt – Interkultur – Zukunftsfähigkeit der Kommunen“ verabschiedet wird.
Die „Stuttgarter Erklärung“ soll als strategische Ausrichtung für die zukünftige Arbeit dienen, deren Weiterentwicklung in der Praxis beim 2. Bundesfachkongress Interkultur – Nürnberg 2007 - zur Diskussion stehen soll.
Dass die zahlreichen Impulse, die der Kongress ausstrahlte, mit Leben erfüllt werden – dass wird hauptsächlich von der Arbeit all der vielfältigen Projekte und Initiativen abhängen, die sich dem interkulturellen Dialog verschrieben haben. Dr. Hermann Kues, Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, betonte in seinem Grußwort, daß die Bundesregierung auch künftig erhebliche Finanzmittel für diese Arbeit zur Verfügung stellen wird.
Dr. Bernd Ulbrich Kolleg für Management und Gestaltung nachhaltiger Entwicklung Humperdinckstraße 16 06844 Dessau Fon: 02340 – 2205990 Mail: bulbrich@kmgne.de
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