Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt stellt Angriffsstatistik für das 1. Halbjahr 2007 vor
Netzwerkstelle gegen Rechtsextremismus veröffentlicht Chronik über fremdenfeindliche, rassistische und antisemitische Straf- und Propagandadelikte in der Region Anhalt//Zahlen der Beratungsstelle und der Polizei weichen erstmals seit 3 Jahren erheblich voneinander ab
Die Entwicklungen in der Region Anhalt (Landkreise Köthen, Bitterfeld, Anhalt-Zerbst, Wittenberg und Stadt Dessau) sind nach wie vor besorgniserregend. So wurden in den ersten sechs Monaten diesen Jahres insgesamt 22 rechtsextrem motivierte Gewalttaten bekannt. Neu ist dabei, dass sich mit dem Landkreis Bitterfeld und der Stadt Dessau-Roßlau zwei Schwerpunkte rechter Gewalt herauskristallisiert haben, die bisher in der Statistik nicht an der Spitze zu finden waren.
Bei den vom Projekt gegenPart erfassten Chronikmeldungen ist noch ein negativerer Trend zu konstatieren. Für den oben genannten Zeitraum registrierte die Netzwerkstelle insgesamt 82 Vorkommnisse (1. Halbjahr 2006: 65). Diese Zahl stellt dabei seit Einführung der Chronik ein absolutes Allzeithoch dar (mehr dazu hier...).
Außerdem ist festzuhalten, dass die Zahlen der Beratungsstelle und der Polizei erstmals seit drei Jahren erheblich voneinander abweichen. Für das gesamte Land Sachsen-Anhalt hat das Magdeburger Innenministerium bis Ende Mai 15 rechte Gewalttaten angegeben, während die Dessauer Beratungsstelle allein für die Region Anhalt 22 registriert hat.
Statistik der Angriffe 1. Halbjahr 2007 (Kurzfassung)
Von Januar bis Juni 2007 sind der Dessauer Beratungsstelle für Opfer rechter Straf- und Gewalttaten 22 Angriffe mit einem rechten Hintergrund bekannt geworden. Auf den Zuständigkeitsbereich der Beratungsstelle verteilen sich die 22 Angriffe wie folgt:
Quelle/Graphik: Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt, Dessau
Von den 22 Angriffen waren mindestens 43 Personen direkt betroffen, wobei 37 männlichen und 6 weiblichen Geschlechts waren. Den 43 Opfern jeweils einen Straftatbestand zugeordnet, ergibt folgendes Bild:
Quelle/Graphik: Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt, Dessau
Die Einteilung der 43 Personen nach Opfergruppen und vermuteter Tatmotivation ergibt folgende grafische Darstellung:
Quelle/Graphik: Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt, Dessau
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