Filmpremiere der Dokumentation „Vor der Haustür – Orte des nationalsozialistischen Terrors im heutigen Sachsen-Anhalt“ am 27.Januar 2005 in Bernburg
Veranstaltung im Rahmen des sachsen-anhaltinischen Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
Aus gegebenem Anlass präsentierte das Alternative Jugendzentrum Dessau gemeinsam mit elf Jugendlichen aus Sachsen-Anhalt am 27.Januar die neue Filmdokumentation „Vor der Haustür – Orte des nationalsozialistischen Terrors im heutigen Sachsen-Anhalt“.
Annähernd einhundert Zuschauer verfolgten die Premiere des 95minutigen Filmes in der Hochschule Bernburg. Bereits am Nachmittag wurde im Rahmen der Gedenkveranstaltung des Landes Sachsen-Anhalt ein 15minutiger Trailer mit Ausschnitten des Gesamtwerkes vor einem breiten Publikum im Bernburger Theater gezeigt.
Der Film ist das Ergebnis eines Projektes des AJZ Dessau, das im November 2003 begann und durch die Förderung des Fonds „Erinnerung und Zukunft“ sowie des Landes möglich war.
Das Konzept des Projektes sah vor, dass sich Jugendliche mit einem Ort des nationalsozialistischen Terrors auseinandersetzen, der sich in der Nähe ihres Lebensumfeldes befand und diesen historischen Ort in jeweils einem ca. 30minutigen Filmbeitrag vorstellten.
Zwei Jugendliche aus Wittenberg widmeten sich dem frühen Konzentrationslager Lichtenburg in Prettin und produzierten den Beitrag „Lichtenburg – Konzentrationslager im Prettiner Schloss“. Der Film arbeitet unter anderem heraus, wie die Prettiner Bevölkerung mit der Existenz eines Konzentrationslagers inmitten ihres Ortes umging.
Fünf junge Bernburger setzten sich mit der Gasmordanstalt, in der über 14.000 Menschen getötet wurden, in ihrer Heimatstadt auseinander. Ihr Filmbeitrag „Rauch über Bernburg“ zeigt auf, wie die planmäßige Tötung zunächst Behinderter und Kranker, später von Häftlingen aus Konzentrationslagern, ablief.
Drei Jugendliche aus Halberstadt trafen im April 2004 ehemalige Häftlinge des Buchenwalder Aussenlagers Langenstein-Zwieberge. Im Mittelpunkt ihres Filmes „Zwischen Stollen und Todeskiefer stehen die Erlebnisse Überlebender aus Polen, Frankreich, Italien und der Ukraine, aber auch deren Gedenken an ihre ermordeten Kameraden.
Gemeinsam ist allen Beiträgen, dass im Vordergrund die Bewahrung der Erinnerung an die Opfer steht.
Die drei Beiträge, die den Gesamtfilm ergeben, eignen sich ebenfalls zur Einzelvorführung. Sie können somit hervorragend im Rahmen des Schulunterrichtes oder von Gedenkstättenfahrten eingesetzt werden.
Die elf jungen Filmemacher, die dieses Projekt mit großem Engagement umgesetzt haben, hoffen auf eine weite Verbreitung, so dass viele junge Menschen Zugang zur Geschichte des Nationalsozialismus in Sachsen-Anhalt erhalten.
Das Publikum der Premiere, darunter auch Geschichtslehrer, verfolgten mit großer Aufmerksamkeit den Film und zollten sowohl den elf jungen Filmemachern als auch dem Alternativen Jugendzentrum Dessau hohe Anerkennung für die Dokumentation.
Der Film (VHS, DVD) kann zum Preis von 10 € ( 3,00 € Versand/Verpackung) über das Alternative Jugendzentrum Dessau bezogen werden. Bestellungen bitte an:
AJZ e.V. Dessau Jana Müller Schlachthofstrasse 25 06844 Dessau