Projekt Gegenpart Projekt Gegenpart
 
Der antirassistische Newsletter für Dessau und Umgebung
Ausgabe 47 - 10. November 2007
Ausgabe 46 - 22. Oktober 2007
Ausgabe 45 - 06. September 2007
Ausgabe 44 - 13. Juli 2007
"Das hat es bei und nicht gegeben! - Antisemitismus in der DDR" - Ausstellungseröffnung in Dessau
Ausgabe 43 - 27. April 2007
Ausgabe 42 - 23. März 2007
Ausgabe 41 - 20. Februar 2007
Ausgabe 40 - 23. Dezember 2006
Ausgabe 39 - 07.Dezember 2006
Eröffnung der Aktionswochen gegen Antisemitismus 2006 in Dessau
Ausgabe 38 - 07. Oktober 2006
Ausgabe 37 - 13. September 2006
Ausgabe 36 - 23. Juni 2006
african kick - das etwas andere Fussballturnier
Ausgabe 35 - 09. Juni 2006
Ausgabe 34 - 29. April 2006
Ausgabe 33 - 23. April 2006
Ausgabe 32 - 31. März 2006
Ausgabe 31 - 16. März 2006
Ausgabe 30 - 06. Februar 2006
Ausgabe 29 - 14. Januar 2006
Ausgabe 28 - 19. November 2005
Ausgabe 27 - 19. Oktober 2005
Ausgabe 26 - 22. September 2005
Ausstellung - Der nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma
Ausgabe 25 - 25. August 2005
Ausgabe 24 - 12. Juli 2005
african kick - das etwas andere Fußballturnier
Ausgabe 22 - 19. Mai 2005
Ausgabe 21 - 29 März 2005
Ausgabe 20 - 16 Februar 2005
Ausgabe 19 - 17 Januar 2005
Archiv
Das Internetportal für Dessau und Umgebung
Veranstaltungtips
Die Chronik >Sagt nicht, Ihr hättet von nichts gewußt!<

Aktion in Muldenstein

AntifaschistInnen weisen auf Geschichtsfälschung hin




Am 11. Februar 2005 haben AntifaschistInnen die sich selbst die "Unbeugsamen" nennen, mit einer spektaktulären Aktion auf einen skandalösen Umgang mit Deutscher Geschichte in Muldenstein (Landkreis Bitterfeld) hingewiesen. In Muldenstein weisen seit einige Zeit Schilder auf die "Leistungen des ehemaligen IG-Farben-Betriebes" hin. Auf den Tafel erfährt man zum Beispiel völlig unkommentiert, dass der Chemiekonzern in Muldenstein, dass "Siedlungswerk der Betriebsgemeinschaft Mitteldeutschland in den Jahren 1938 bis 1942 errichtete". Einen Hinweis zur tatsächlichen Geschichte des Konzerns und vorallem zu dessen Verstrickung in die nationalsozialistischen Verbrechen dagegen, sind auch nach intensivster Suche nicht anzutreffen.

Einen ergänzenden Hinweis, wenn auch nur temporär, konnten interessierte Beobachter nun Anfang Februar ausmachen. Eine Ergänzungstafel mit der Aufschrift "Auschwitz", zierte das Areal in der sachsen-anhaltinischen Gemeinde. In einem "kleinen Aufklärungsblatt" begründeten die AntifaschistInnen ihr Vorgehen:
"1926 begann in Leuna die Herstellung von synthetischem Benzin, dessen Kosten zu hoch waren - ohne Hilfe des Staates war die Benzinsynthese nicht überlebensfähig. Aus diesem Grund wandte sich 1932 der Direktor der Leuna-Werke Bütefisch an Adolf Hitler, um herauszufinden, ob das zu teure synthetische Benzin der IG weiterhin durch Schutzzölle subventioniert würde. Darauf folgte im Rahmen des Hitlerwahlkampfes eine Spende in Höhe von 400.000 Reichsmark.
Am 14. September 1933 wurde zwischen der IG Farben und Hitler ein Vertrag unterzeichnet, der der IG die Alleinrechte zur Benzinversorgung der Wehrmacht sicherte.
Bis 1937 waren nahezu alle Direktoren Mitglied der NSDAP. Die Aufsichtsratmitglieder der IG nannten sich im internen Kreis „Der Rat der Götter“.
Wichtige Produkte der IG während des 2. Weltkrieges waren die Stickstofferzeugnisse zur Herstellung von Munition, „Buna“ - synthetisches Gummi als Kautschukersatz, synthetisches Benzin, der Kunststoff Perlon und das Nervengas Tabun. Von den 43 Hauptprodukten der IG waren 28 Produkte für die Wehrmacht. Die IG übernahm eine Reihe von Chemiewerken in besetzten Gebieten, wie die in jüdischem Besitz befindlichen österreichischen Skoda-Werke Wetzler.
Durch den - durch den Krieg hervorgerufen - Arbeitskräftemangel forderte die IG immer lauter ZwangsarbeiterInnen. Und so beschloss man im Juni 1942 dieses Problem durch Errichtung eigener KZ zu lösen. Das Konzentrationslager Monowitz, Auschwitz 3, wurde gebaut und nach wenigen Monaten fertiggestellt. „Vernichtung durch Arbeit“ wurde für die IG zum Leitsatz. IG Auschwitz kostete über 30.000 Häftlingen das Leben. Auch im benachbarten Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau war die IG aktiv. Ihre Tochtergesellschaft Degesch (Deutsche Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung) lieferte Zyklon B (ein Schädlingsbekämpfungsmittel auf Blausäurebasis), das am 25. Oktober 1941 erstmals an Menschen „getestet“ wurde. Eine Gruppe von 800 sowjetischen Kriegsgefangenen wurde in einer Gaskammer von Auschwitz damit getötet. Damit war der Weg frei zur industriellen Ermordung von Millionen Jüdinnen und Juden .
Der damals weltgrößte Chemiekonzern ist außerdem für den Tod von 350.000
ZwangsarbeiterInnen und für medizinische Experimente an KZ-Häftlingen verantwortlich.



Die IG Farbenindustrie AG wurde 1946 durch Beschluss des Alliierten Kontrollrates aufgelöst.
Ein Schild zur „Würdigung“ der Verdienste der IG – Farben
hat auf dieser Welt nichts verloren.
Wir fordern eine sofortige Entfernung dieses Schandflecks."

weitere Informationen:
http://www.hagalil.com/archiv/2005/02/erinnerung.htm

 

News

 

projektgegenpart ist umgezogen

 

weiter...

3. Workshop für Bürgerbündnisse und lokale Akteure: "Vor Ort aktiv gegen Rechtsextremismus – gemeinsam oder einsam?"

weiter...

Amtsgericht Burg: Rechte Schläger wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt

weiter...

Neues von der Kampagne "Kein Bock auf Nazis"

weiter...

Verlegung der ersten Stolpersteine am 19. Mai 2008 in Dessau-Roßlau

weiter...

1708 Opfer rechter Gewalt in Ostdeutschland

weiter...

Spendenaufruf für Zeitzeugenarchiv

weiter...

gemeinsamer Spendenaufruf für Oury Jalloh

weiter...






Augen Auf! > Ausgabe 21 - 29 März 2005