Dessauer Oberbürgermeister Karl Gröger empfängt Mutter Oury Jallohs im Rathaus
Stadträte sprechen ihr Beileid aus
Dessaus amtierender Oberbürgermeister Karl Gröger hat 26. März 2007 Mariama Djombo Diallo im Rathaus empfangen. Die Mutter des Asylbewerbes Oury Jalloh, der am 07. Januar 2005 unter bisher ungeklärten Umständen in einer Gewahrsamszelle des Dessauer Polizeireviers verbrannte (mehr dazu hier...), weilt zur Zeit in der Stadt, um an der am 27. März beginnenden Hauptverhandlung gegen zwei Polizeibeamte als Nebenklägerin teilzunehmen.
Frau Diallo auf dem Weg ins Rathaus
"Im Namen des Stadtrates und auch ganz persönlich spreche ich Ihnen unser tiefempfundenes Beileid zum Tod ihres Sohnes aus", sagte Gröger. Unter der Anwesenheit aller Fraktionsvorsitzenden der im Stadtrat vertretenen Parteien betonte er weiter: "Es ist schwer in seiner ganzen Tiefe nachzuvollziehen, was eine Mutter empfindet, die ihren Sohn verloren hat". Gröger hätte sich gewünscht, dass das erste Zusammentreffen mit Frau Diallo in Dessau unter anderen Umständen stattgefunden hätte. Zugleich formulierte er ein Angebot der Kommune: "Sollten Sie bei ihrem Aufenthalt in unser Stadt einen Wusch haben, lassen Sie es uns wissen". Gröger erwähnte in diesem Zusammenhang nochmals eine Erklärung des Dessauer Stadtrates, die dieser im Januar diesen Jahres verabschiedet hatte und die im Kern "eine weltoffene Stadt" einfordert.
Oberbürgermeister Gröger (r.) überreicht Blumen und das Kondolenzschreiben der Stadt
Zahlreiche Initiativen hatten die Stadt und die verantwortlichen Kommunalpolitiker in der Vergangenheit dafür kritisiert, dass fast zwei Jahre kein Wort des Bedauernds im Fall Oury Jalloh ausgesprochen worden sei. "Die einzige Gerechtigkeit die ihrem Sohn und Ihnen wiederfahren kann, ist ein fairer Prozess, so der OB. "Danke, sagt sie", übersetzt Mouctar Bah von der Deutsch-Afrikanischen Initiative, die Reaktion der Afrikanerin. Nach dem öffentlichen Teil fanden sich die Stadträte und der Oberbürgermeister zum Abschluss des Kondolenzbesuches zu einem persönlichen Gespräch mit Frau Diallo zusammen.
Mouctar Bah von der Deutsch-Afrikanischen Initiative, die Frau Diallo während ihres Aufenthaltes in Dessau betreut
verantwortlich für den Artikel: Steffen Andersch Projekt gegenPart Netzwerkstelle gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus Schlachthofstr. 25 06844 Dessau Tel./Fax: 0340/ 26 60 21 3 projektgegenpart@gmx.net www.projektgegenpart.org
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